Notfallseelsorge leisten
Lernen Sie, Ihren Mitmenschen in Extremsituationen beizustehen.
So geht's
Schritt für Schritt zum Ehrenamt
Mit dieser Ausbildung werden Sie befähigt, in Abstimmung mit dem Seelsorgeteam Ihres Pfarrverbandes, einen wichtigen Dienst zu übernehmen. Das eröffnet Handlungsspielräume, gibt Perspektiven und stellt Anforderungen. Was das bedeutet, erklären wir Ihnen in fünf Punkten.
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Wenn Sie sich in diesem Ehrenamt engagieren möchten, besprechen Sie die Einsatzmöglichkeiten zunächst mit Ihrem örtlichen Pfarrer.
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Ist Ihr Einsatz möglich, erhalten Sie vom Pfarrer ein Empfehlungsschreiben, das Sie mit einem kurzem Lebenslauf an einen der Ansprechpartner senden. Daraufhin werden Sie zum Vorgespräch eingeladen.
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Ihre Ausbildung beginnt – und ist inklusive der Kursmaterialien für Sie kostenlos. Lediglich eventuelle Fahrtkosten müssen Sie selbst aufbringen.
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Nach erfolgreicher Ausbildung werden Sie in einem Gottesdienst für Ihren ehrenamtlichen Dienst beauftragt und ausgesandt.
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Als Absolventin oder Absolvent des Kurses unterstützen wir Sie mit Angeboten zur Reflexion, Fort- und Weiterbildung sowie Supervision.
Die Aufgabe
Für Betroffene einfach da sein
Menschen geraten durch den unerwarteten Tod einernahestehenden Person oder durch ein anderes dramatisches Ereignis in eine akute existentielle Erschütterungund Verunsicherung. In einer solchen Extremsituation können Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste rund um die Uhr die Unterstützung der Notfallseelsorge anfordern, sofern Betroffene oder Angehörige dies wünschen oder Einsatzkräfte dies selbst für sinnvoll halten. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin oder Mitarbeiterder Notfallseelsorge leisten Sie den direkt oder indirekt Betroffenen achtsamen und fachkundigen Beistand. Worauf es ankommt, lernen Sie in einem Basiskurs.
Der Einsatz
Wenn es die Situation erfordert
Die Notfallseelsorge kennt viele Einsatzbereiche. Das kann zum Beispiel ein plötzlicher Todesfall im häuslichen Bereich, ein Suizid oder ein plötzlicher Kindstod sein. Bei schweren Verkehrsunfällen wird sie oft zur Betreuung von Unfallopfern, aber auch der Unfallverursacher sowie für Angehörige, weitere Beteiligte und bei Bedarf für Einsatzkräfte angefragt.
Auch bei anderen schwer belastenden Unglücksfällen wie Bränden oder Gewaltverbrechen, betreut die Notfallseelsorge Betroffene und leistet ebenso bei der Überbringung von Todesnachrichten wertvolle Unterstützung.
Die Hilfe
Geben, was die Seele braucht
Als Notfallseelsorgerin oder Notfallseelsorger sind Sie für betroffene Menschen da. Sie hören ihnen aufmerksam zu, geben Halt und Orientierung. Sie halten Unfassbares mit aus, vermitteln weitere Hilfe und bieten, falls gewünscht, Stärkung und Trost an, auch durch Gebet, Ritual und Segen. All das leisten katholische wie evangelische Notfallseelsorgende rund um die Uhr, unabhängig von der Weltanschauung oder religiösen Überzeugung der Betroffenen, immer dann, wenn ein Mensch diese Hilfe braucht.
Die Ausbildungsinhalte
Notfallseelsorge lernen und umsetzen
Der Basiskurs umfasst etwa 80 Unterrichtseinheitenund wird ergänzt durch Einsatzpraktika beim Rettungsdienst und der Polizei. Die Mindeststandards finden Sie auf unserer Homepage unter Notfallseelsorge. In der Ausbildung erhalten Sie u. a. eine Einführung in die Psychotraumatologie und Stressbewältigung. Da die Notfallseelsorge direkt über die jeweilige Leitstelle der Polizei, Feuerwehr oder des Rettungsdienstes alarmiert wird, vermitteln wir Ihnen Grundlegendes für die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften. Darüber hinaus lernen Sie verschiedene Einsatzszenarien kennen. Zusätzlich geben wir wertvolle Tipps für Ihre persönliche psychische Gesundheit.